Vorwort
des
Verfassers
Nach gut dreijähriger Forschungsarbeit können wir nun der
Öffentlichkeit eine Dorf-Chronik für den Bopparder Ortsbezirk Weiler
in gedruckter Buchform präsentieren. Bei der Vorstellung der Chronik
Buchholz im Mai 2005 fragte mich die damalige Ortsvorsteherin Edith
Staaden-Weber, ob ich auch für Weiler die Ortsgeschichte erforschen
wolle. Da Weiler wie mein Heimatdorf Oppenhausen zur Stadt Boppard
gehört und damit eine enge Beziehung besteht, darüber hinausmich die
Vergangenheit unserer Dörfer sehr interessiert, habe ich ihr sofort
zugesagt. So wurde ich wieder einmal Dauerbesucher in den Archiven.
Vor allem in den umfangreichen Beständen des Landeshauptarchivs
Koblenz habe ich viele alte Unterlagen aus der Historie von Weiler
gefunden und ausgewertet. Auch die Recherchen im Kreisarchiv Simmern
und im Bistumsarchiv Trier waren sehr produktiv. Wichtige
Informationen konnten auch aus der Schulchronik Weiler, die von den
jeweiligen Lehrern geführt wurde, und den noch vorhandenen
Protokollbüchern des Gemeinderates seit 1846 entnommen werden.
Zusammen mit ergiebigen Berichten von Zeitzeugen ist ein
umfangreiches Geschichtswerk entstanden, das uns das frühere
Dorfleben näher bringt.
Die Arbeit in den Archiven erfordert viel Zeit und Geduld. Das
Entziffern der alten Handschriften aus der Zeit vor 1900 ist sehr
zeitraubend, weil sie in Schriften abgefasst sind, die heute nicht
mehr geläufig sind. Aber die Ergebnisse waren sehr interessant. Man
erfährt, wie die Menschen früher gelebt haben und mit
welchen Problemen sie zu kämpfen hatten. Es wird deutlich, dass die
Menschen in früheren Jahrhunderten nicht auf Rosen gebettet waren.
Vor allem hat mich die frühe enge Verbindung des Dorfes Weiler zur
Stadt Boppard sehr überrascht. Und dann wurde auch deutlich, dass in
Weiler stets ein „streitbares Völkchen“ lebte, das über Jahre zäh
und am Ende auch erfolgreich um seine Waldrechte kämpfte. Darüber
liegen im Archiv dicke Aktenbände, aus
denen man allein ein Buch schreiben könnte.
Bei dem Erstellen einer Dorf-Chronik ist man natürlich auf die
Mithilfe von interessierten Heimatfreunden angewiesen. Daher gilt
mein Dank dem Arbeitskreis mit Ortsvorsteher Reinhold Petereit,
seinem Stellvertreter Günter Schlemmer, Josef, Reinhard und Wolfgang
Vickus, Günther Bach und Friedhelm Mehren, mit denen ich viele
Stunden zu Beratungen zusammen war. Dann ist im Besonderen Manfred
Thiedau zu nennen, der sich schon lange intensiv mit der
Heimatgeschichte
befasst und seine Forschungsergebnisse bereitwillig zur Verfügung
stellte. Auch die frühere Ortsvorsteherin Edith Staaden-Weber
lieferte wichtige Informationen. Zu danken ist auch den vielen
Leihgebern von Fotos, mit denen die Chronik reich illustriert werden
konnte. Dank gilt auch dem Verleger und Grafiker Günther Seiser, der
die Chronik zu einem ansprechenden Druckwerk gestaltet hat.
Die Darstellung des chronologischen Dorfgeschehens endet mit Ablauf
des Jahres 2012. Für die nun folgende Zeit ergibt sich ein neues
Betätigungsfeld. Es wäre sicher interessant, wenn das Dorfleben der
kommenden Jahre festgehalten und dokumentiert würde. Vielleicht
finden sich junge Heimatfreunde, die diese Aufgabe übernehmen. In
späteren Jahren ergäbe das eine wertvolle Ergänzung der nun
vorliegenden Chronik.
Ich hoffe und wünsche, dass die Dorf-Chronik Weiler von den Lesern
gut angenommen und auch eifrig gelesen wird. Möge sie dazu
beitragen, die Liebe der Bewohner zu ihrem schönen Heimatdorf auf
der Rheinhöhe zu fördern und zu festigen.
Oppenhausen/Weiler, im Sommer 2013
Werner Stoffel |